Über mich

Wer mich nicht näher kennt, sieht in mir oft nur einen „Blinden“, nicht aber den Menschen oder Mann. Um das zu ändern, habe ich aufgeschrieben, wer ich auch noch bin, was ich mag, was ich gerne mache und was ich gerne noch mal machen würde. Ich hoffe, so ein vollständigeres Bild von mir zeichnen zu können. Es ist schwierig, über sich selbst zu schreiben, aber ich habe es trotzdem probiert:

Versuch einer Selbstbeschreibung

Hallo. Ich heiße Per Busch. Ich wurde 1968 in Hamburg geboren. Meine Kindheit war gut, die Jugendzeit wild. 1993 erblindete ich aufgrund einer Explosion zu 100%. Seit 1996 lebe ich in Kassel.

Ich bin lichtunabhängig, wissensdurstig, waldbewegt, Privatier, Vielleser, Tellerrandgucker, Träumer, Realist, Aktivist, Ideengeber, Selbsthelfer, Dunkelforscher, Textsammler, Gelegenheitsschelm, Stadtrandbewohner, Frühaufsteher, Mittagsschläfer, Single, ungeküsst, Rhetorikniete, Outdoorklamottenträger und das Gegenteil von oberflächlich.

Ich bin freundlich und offen, pragmatisch und unkonventionell, gelegentlich enthusiastisch und verspielt, auch mal melancholisch und betrübt, meist aber optimistisch und gut gelaunt. Ich mag es, alleine und introvertiert zu sein, bin im direkten Kontakt aber gesprächig und aufgeschlossen.

Ich mag Hunde, Wald, das Internet, Bücher (besonders phantastische Literatur), Gespräche, freundliche Menschen, Berührung, Bewegung, Barfußschuhe, Pilates und Pferde. Meine Hände lieben es, zu fühlen, zu streicheln, zu erkunden, zu „sehen“.

Ich bin gerne draußen in der Natur, am liebsten im Wald. Dort gehe ich täglich stundenlang spazieren oder verweile an schönen Plätzen. Ich genieße die Atmosphäre und begegne anderen Menschen auf gleicher Augenhöhe. An lauten Orten bin ich nicht gern.

Es erstaunt mich immer wieder, wenn andere denken, ich bräuchte dauernd Hilfe und hätte vielleicht sowas wie einen Betreuer, obwohl ich alleine in einer großen Wohnung lebe und in meinem Alltag fast völlig selbständig bin. Ich habe nur einmal pro Woche für eine Stunde eine sehende Begleitung, die mich beim Lebensmitteleinkauf unterstützt.

Was es sonst noch zu wissen gibt

Was mich so alles umtreibt, kann man auf der Startseite von dubistblind.de und bei diesen Accounts nachlesen:

Ich suche Menschen, die sich mit mir zusammen im Fernassistenz-Projekt oder bei meinen verschiedenen Waldprojekten im Kasseler Habichtswald engagieren möchten, z.B. für das Waldrikscha-Projekt, das Waldgeschichten-Projekt, für barrierefreie Karten oder bei meiner anderen Website Harleswald.de.

Selbsthilfe 2.0

nach meiner Erblindung empfand ich es als am schlimmsten, mich nicht mehr frei und unabhängig in der Welt bewegen zu können. Warum ich 2007 eine Depression besiegte, meine Suizidphantasien beerdigte, mich mit meinem fast vergessenen Schulenglisch rumquälte, Wikipedianer und Gelegenheitsjournalist für Heise Online wurde, Google-Mitarbeiter nervte und 2012 schließlich am Anfang und Ende eines von Apple-Chef Tim Cook während der Keynote bei der WWDC-Entwicklerkonferenz vorgeführten Videos auftauchte:

Wie mein Traum von blind bedienbaren Smartphones und satellitenbasierter Navigation wahr wurde.

„Thank you for giving me my freedom back!“ Etwas peinlich ist mir allerdings, dass manche Menschen bei der letzten Szene des Apple-Filmchens angeblich feuchte Augen bekommen haben. Das wollte ich nicht. Ehrlich.😉

documenta

2012 arbeitete ich mit meiner Führhündin Peggy als Kunstvermittler für Gruppen sehender Besucher bei der Documenta, der weltweit größten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, die alle 5 Jahre in Kassel stattfindet. Mehr dazu, inklusive Links zu einem Beitrag bei Titel, Thesen, Temperamente und anderen Film- und Audiobeiträgen und über meine ganz spezielle Art der Kunstrezeption: documenta

Fragen und Antworten zu dubistblind.de

In einem Interview für eine österreichische Selbsthilfeorganisation habe ich 2018 einige Fragen zu meinem #Dubistblind-Projekt beantwortet. Beispielsweise „Was bedeutet dir der Blog?“

Eine Möglichkeit, kreativ sein zu können. Irgendwo zwischen Selbsthilfe und Öffentlichkeitsarbeit, zwischen Infotainment und Story Telling, zwischen Rätsel raten und Perspektivenwechsel, zwischen Lachen und Weinen, zwischen Mimimi und Minimanie, zwischen Selbstdarstellung und Spielerei, zwischen Privatprojekt und Community.

Per, stehend im Ozean, Blindenstock in der Hand, hochgekrempelte Hose.

Was ich gerne mache oder machen würde

Es gäbe vieles, was ich gern noch mal machen würde, was mir allein aber zu schwer oder unmöglich wär… oder was zu zweit einfach mehr Spaß macht. ߘ Beispielsweise Ausflüge in andere Gegenden mit Langen Spaziergängen oder kleinen Wanderungen. Auch mal einfach irgendwo bleiben, die Atmosphäre genießen, picknicken, reden, sonnenbaden, nichts tun, besondere Restaurants und fremde Küchen ausprobieren (regional und auf Reisen). Kulturell mag ich Freiluft-Konzerte, Kabarett, Sprechtheater, Lesungen, Kino (wenn die Filme eine Audiodeskreption haben). Auf Reisen mag ich Natur lieber als Städte, Situationen lieber als Sehenswürdigkeiten und ein kleines Hotel/Appartement oder einen Campingbus lieber als Pauschalurlaub in Touristenzentren. Praktisch ist es, wenn ich mich vor Ort auf Englisch oder Deutsch verständigen kann.

Andere mögliche gemeinsame Aktivitäten sind Geocaching, Pen&Paper-Rollenspiele, Fortbildungen, mehr über Wildschweine und Wald lernen, Schaukeln, Küssen, Yoga ausprobieren, ins Fitness-Studio gehen, Skilanglauf, Schwimmen in Seen oder im Meer, Kanu oder Tandem fahren, Wanderreiten oder Kutsche fahren (wobei ich Pferde inzwischen lieber putze und kraule, als mich draufzusetzen). Ich würde auch gern mal im Wald übernachten und andere kleine Abenteuer erleben!

Wie man mich erreichen kann

perbuschmobil at t-online.de (bitte at durch @ ersetzen und die Leerzeichen entfernen)
0561 8554552 (Sprachbox)

Kontaktformular (Links am besten ohne das https senden, da das System die Nachricht sonst eventuell als Spam interpretiert):

Mottos

Passend für viele Aspekte des Lebens:

  • Nichts über uns ohne uns.
  • Krisen sind Chancen.
  • Optimismus ist Pflicht.
  • Weniger ist mehr, Besitz belastet.
  • Die Dosis macht das Gift.
  • Think big!

Beschreibung des Website-Banners

Weil die armen Sehenden auch immer noch was zum Angucken brauchen, haben nette Menschen mir geholfen, meine Idee eines Logos für das Banner sichtbar zu machen. Links sieht man 3 schwarze, im Dreieck angeordnete Smileys auf gelbem Grund, die wie die 3 schwarzen Punkte des klassischen Blindenzeichens wirken sollen. Diese sehr einfachen Smileys zeigen die Emotionen Freude, Traurigkeit und Überraschung, die zu den Inhalten von #Dubistblind passen.
:) :( :O
Der gelbe Hintergrund läuft von links nach rechts in Balken aus, die immer heller werden und in ein Weiß übergehen. Auf der rechten Seite befindet sich eine farbige Vektorgrafik, die einen lächelnden Mann mit Blindenführhund zeigt. Dahinter wurde mit weichen Pinselstrichen ein himmelblauer Hintergrund platziert. Das Ganze soll einen positiven Eindruck machen und optimistisch und gutgelaunt wirken.